METAMORPHOSEN - WANDLUNGEN 2014
Metamorphosen - Wandlungen
Dass die ersten Ausstellungsthemen TRANSZENDENZ und POLARE EINHEIT miteinander
verflochten waren, ist kein Zufall. Die Ausstellung METAMORPHOSEN – WANDLUNGEN
greift wieder Themen auf, die philosophische und spirituelle Gedanken, Fragen des Lebens und der Schöpfung künstlerisch transformieren. Die Licht-Bilder-Säule zum ewigen Kreislauf - beispielsweise von Tag und Nacht - war wichtiger Bestandteil der Ausstellung POLARE EINHEIT. Eine Wandlung der Säule wird deutlich, wenn die Installation von innen beleuchtet wird und sich die Farben der Leinwand verändern. „Kreislauf“ greift auch den kontinuierlichen Wechsel der Jahreszeiten symbolisch auf und ist daher für mich geradezu das ideale Bindeglied zu METAMORPHOSEN – WANDLUNGEN. Die Installation kann im Kreis umlaufen und daher als „Kreis-lauf“ erfahren werden.
Beeindruckende Metamorphosen sind insbesondere aus der Biologie bekannt, die Verwandlungen einer Raupe in einen Schmetterling oder die der Kaulquappe in einen Frosch. Aber auch Samenkörner oder das Verschmelzen menschlicher Geschlechtszellen
bringen wunderbare Wandlungen hervor, aus denen neues Leben entsteht. Diese Wandlungen und Metamorphosen haben mich immer wieder fasziniert und zu dieser
künstlerischen Auseinandersetzung geführt. Das „Licht-Tor“ zeigt auf einer Seite die Symbolik der Raupen und auf der gegenüberliegenden, die Entfaltung der Schmetterlinge. Beim Durchschreiten des Tores wird die Verwandlung vollzogen. Auch der „Nachtfalter“ hat den Prozess der Metamorphose „erlebt“.
Der Bilderzyklus „Offenbarungen“ ist als Diptychon, Triptychon und Polyptychon
angelegt und offenbart durch das aufklappen der „Bildtafeln“ Wandlungen in anderer Form. Das „Fenster zum Himmel“ gibt beispielsweise nach der Öffnung den Blick frei in ein Zentrum, das durch die äußeren Bildkomponenten eingebunden ist in Alpha und Omega. Das Öffnen der Bildtafeln bringt - gleichsam einer „Metamorphose“ - eine völlig neue Bildgestaltung hervor, die dennoch eine Beziehung zum „geschlossenen Diptychon“ erkennen lässt.
Dass der Himmel oder das Kreuz in unterschiedlichen kulturellen und religiösen Bezügen eine andere Bedeutung einnehmen kann, wird durch weitere Werke transformiert. Das uralte Symbol des Kreuzes verweist in der vertikalen Linie auf den Himmel; die horizontale Linie steht für die Erde. In der Verbindung der Linien wird auch die Verbindung von Himmel und Erde symbolisiert. Das „Doppelkreuz“ greift diese vielfältigen Deutungen auf und stellt im christlichen Sinne die gemeinsamen Wurzeln, die Ökumene, die Gemeinsamkeit in den Mittelpunkt.
Wandlungen in der Rezeption der Bildbetrachtung sind geradezu gewünschter Bestandteil der Ausstellung. Die ergänzenden Texte können in der Wechselwirkung zu betreffenden Kunstwerken die Rezeptionsprozesse verändern und bereichern.
Karl-Heinz Pasing
im Januar 2014
Ausstellungseröffnung 8.3.2014
Ehemaliges Kloster Graefenthal / Goch
Chinesischer Himmel
(2 Licht-Stelen / Collage ) 2012
Acryl auf Leinwand / Mull / Leuchtstoffröhren
140 x 58 x 32 cm / 2 x
Nachtfalter (Licht-Bild) 2013
Acryl auf Leinwand
140 x 40 cm
Wenn Raupen als Schmetterlinge zu Himmel aufsteigen...
(Licht-Tor / Installation zum Text "Metamorphosen - Wandlungen") 2008
Acryl auf Leinwand / Leuchtstoffröhren / 140 x 184 x 44 cm
Vorderseite oben / Rückseite und Details unten
Offenbarung I: Fenster zum Himmel
(Diptychon außen und Triptychon innen zum Text "Alles hat seine Zeit") 2008
Acryl auf Leinwand 100 x 100 cm (oben) und 100 x 200 cm (unten)